Web-TV, IPTV °°° Street-Art, Street-Life
„Der Tod des User Generated Video“ – ist die Überschrift eines Artikels, der heute bei WebTVWire.com veröffentlicht wurde. Als Grund für diese Schlagzeile wird die Tatsache angegeben, dass Medienkonzerne und Fernsehstationen mittlerweile die Power und die Chancen der Internet-Videos realisiert haben und sich nun um eigene Konzepte bemühen, um selber in den wachsenden Bereich Web-TV einzusteigen. Dies natürlich auf einem nicht unwesentlich höheren und professionelleren Level, als es auf den bisher fast ausschließlich auf nutzergenerierte Inhalte fixierten Videoplattformen der Marke Youtube der Fall war.
Die Annahme, dass professioneller Web-TV-Content auf dem Vormarsch ist und die teilweise trashigen UGC-Videos auf Dauer verdrängen werden, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine sehr populäre Meinung, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Und wie so oft in letzter Zeit, so bedient sich auch WebTVWire.com in seinem Artikel dem Beispiel von Hulu, dessen Erfolgsgeschichte die Internet-Video-Branche nachhaltig verändern soll.
Die aktuelle Entwicklung der Online-Videos
Schaut man sich die Entwicklungen der letzten Wochen an, dann sind diese Annahmen/Befürchtungen nicht ganz unbegründet:
* Youtube kooperiert mit CBS und streamt zukünftig einige TV-Serien des Fernsehsenders
* Youtube kooperiert mit MGM und zeigt einige Filme des Filmstudios
* MSN startet mit MSN Movies ein Filmportal, auf dem kostenlose ältere Kinofilme zu sehen sind
* Das TV-Produktionsunternehmen Brainpool startet mit MySpass.de ein eigenes Videoportal, auf dem ein großer Teil der für das Fernsehen produzierten Serien zweitverwertet werden
…to be continued!
WebTVWire hat sicherlich Recht, wenn sie schreiben, dass professionelle Videoinhalte auf dem Vormarsch sind. Dies ist eine Entwicklung, die zu begrüßen ist und zeigt, dass die Bewegtbildbranche aus den Versäumnissen der Musikindustrie gelernt hat, die sich lange Zeit gegen die Entwicklungen im Internet mit Händen, Füßen und Justiz gewehrt und sich damit um einen großen Teil ihrer Zukunft gebracht hat.
Schrecken, Ende,.. Abwarten!
Dennoch glaube ich persönlich nicht wirklich an ein Ende des user-generierten Content (UGC) im Internet. Dazu hat sich dieser Bereich viel zu stark im globalen Netz festgesetzt und damit auch im Nutzungsverhalten der Rezipienten etabliert. Gut möglich, dass das rasante Wachstum von UGC bald schon stoppen oder gar in eine leichte Rezession umschlagen wird. Aber ein komplettes Ende, den Tod, wird es aus meiner gegenwärtigen Einschätzung der Entwicklungen nicht geben. Ausnahmen bestätigen die Regel…
Dass Web-TV-Angebote von professionellen Anbietern nicht zwangsläufig zu Erfolg verdammt ist, zeigt auch das Beispiel von WatchBerlin, wo man in der vergangenen Woche die Einstellung verkündet hat (wobei sich sicherlich die Frage stellt, inwieweit WB mit den oben gemeinten professionellen Inhalten vergleichbar ist)!
Nachdem die zuerst innoffizielle Ankündigung über das Ende von WatchBerlin vergangene Woche bei uns im Unternehmen schon zu einigen Diskussionen geführt hat, hab ich hier mal ein paar Meinungen aus der deutschen Netzwelt: Spreeblick, Blogbar, DWDL , Sueddeutsche.de
Siehe auch: „Masse versus Klasse – Das Quantitätsproblem bei Web-TV“