„Wo ist das Geld?“ fragt TechCrunch in einer aktuellen Analyse bezüglich Online-Videos. Entgegen der enthusiastischen Erwartungen, dass Videowerbung in den kommenden fünf Jahren von 500 Millionen US-Dollar 2008 auf mehr als 5 Milliarden US-Dollar ansteigen werde, erwartet TechCrunch vielmehr, dass diese Prognosen in absehbarer Zeit stark nach unten korrigiert werden müssten. Im Moment noch scheinen nur sehr wenige Anbieter wirklich viel Geld mit Videos im Internet machen zu können. Und es sei nicht damit zu rechnen, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern werde.

Eine bittere Erkenntnis, die in der Branche nicht unbekannt ist und Reaktionen hervorruft. So hat sich nun Youtube dazu entschlossen, seine Strategie etwas anzugleichen. Mittlerweile bedient sich das Videoportal dem KnowHow seines großen Bruders und integriert Teile, die sich bei Google bewährt haben. Die Topresultate der Videosuchmaschine werden mittlerweile an den höchstbietenden verkauft – eine Praxis, die bei Google seit Jahren für volle Kassen sorgt. Darüber hinaus wurde eine Kooperation mit dem Filmstudio MGM verkündet, in deren Rahmen Filme des angeschlagenen Studios in Zukunft kostenlos bei Youtube gezeigt werden – natürlich von Werbung begleitet.

Das Problem mit der Quantität

Der Branchenprimus ist damit aber noch längst nicht am Ende seiner Ideen. So wird Youtube in Zukunft die Möglichkeit anbieten, Overlay-Ads auch in jene Videos einzubinden, die auf anderen Webseiten integriert (embedded) werden können. Eine Sache, die zweifelsohne die Werbeeinnahmen sowohl von Youtube, als auch die der Partner, beträchtlich in die Höhe schrauben wird (und eigentlich eine logische Entwicklung darstellt).

TechCrunch weist zurecht darauf hin, dass Youtube bei mehr als 5 Milliarden Videos, die pro Monat gestreamt werden – darunter drei bis vier Prozent mit Werbeinhalten – zwar nicht zu unterschätzende Werbeeinnahmen generiere, jedoch gegenüber kleineren Anbietern wie etwa Hulu, die sich auf weniger, aber dafür qualitativ hochwertigere Videos konzentrieren, einen klaren Nachteil aufweise. Das hat zum einen mit der großen Menge von für die Werbetreibenden unattraktiven Inhalten zu tun, zum anderen aber auch mit den enormen Kosten, die mit dem unglaublich großen Angebot verbunden sind. Es sind also mehr die kleinen Davids, die auf dem Markt der Internet-Videos als wahre Sieger dazustehen scheinen, als die großen Goliaths.

Klein aber fein – Langsam und doch viel schneller!

Ein Umstand der auch gut die Strategie des Videoportals Sevenload erklärt, wo man sich zum Ziel gesetzt hat, seinen Fokus verstärkt auf qualitativ hochwertige Videoinhalte zu legen und sich damit klar vom Branchenprimus Youtube differenziert. Denn es scheint eindeutig einfacher zu sein, (potente) Werbetreibende für Qualitäts-Inhalte zu finden, als für die reine Masse. Trash sells scheinbar nicht!

Bleibt abzuwarten, wie sich die Prognosen nun tatsächlich entwickeln werden. Eines jedoch scheint – zumindest für mich – klar zu sein: weniger ist oftmals mehr! Lieber den Blick auf wenige, aber dafür hochwertige Videos legen, als aufgrund von schierem Massendrang, die Qualität zu vernachlässigen und sich damit nicht nur für die Werbeindustrie, sondern auch für die Nutzerinnen und Nutzer – die ohnehin mit Masse im Internet oftmals überfordert werden – unattraktiv zu machen. Aus eigener Erfahrung bin ich zudem überzeugt davon, dass es mehr Sinn macht, die Auswertungszeit eines einzelnen Videos länger auszunutzen, als gleich das zweite, dritte und vierte in kurzen Abständen hinterher zu legen! Eine Feststellung, die man auch dem einen oder anderen Web-TV-Anbieter durchaus nahe legen könnte…

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