Warum schließt DivX seine enorm erfolgreiche Videoplattform Stage6.com? Sind es rechtliche Probleme, die das Angebot untragbar machen oder aber die Kosten, die die 17,4 Millionen User monatlich verursachen?

Mit dieser Frage hat sich auch Michael Arrington, Gründer des sehr populären amerikanischen Blogs „Techcrunch“ (Umsatz: 240.000 US-$/Monat!), beschäftigt. Arrington wirft einen ausführlichen Blick auf den Auf- und Niedergang von Stage6. Wie kam es zum Start dieses Videoportals und welche Entwicklungen begleiteten dieses „Experiment“? Seinen Recherchen zufolge soll etwas ganz anderes dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass DivX nun Stage6.com schließt.

Miachael Arrigton Techcrunch

Bildquelle: Wikipedia

Serious Drama, And Lots Of Stupidity, Behind Stage6 Shutdown
[…]
What really happened, according to multiple sources, is that a ridiculous battle of egos at the DivX board level caused most of the team to simply quit. DivX, essentially, snatched defeat from the jaws of victory.

Persönliche Eitelkeiten und Profitgier sollen ausschlaggebend gewesen sein!

Um Stage6 nutzen zu können, war es notwendig, zuvor den hauseigenen DivX-Player herunterzuladen und auf dem Computer zu installieren. Gleichzeitig mit dem Download des Players
besteht die Option, die Yahoo Toolbar gleich mit zu „erwerben“. Für diese Möglichkeit soll Yahoo techcrunch zufolge jährlich rund 16 Millionen US-Dollar an DivX gezahlt haben, wobei 8 Millionen alleine auf Nutzer von Stage6 zurückzuführen seien.

Aufgrund der zunehmenden Beliebtheit der Videoplattform Stage6 war anzunehmen, dass die Einnahmen über die Kooperation mit Yahoo im Jahr 2008 weiter gestiegen wären und somit die monatlichen Kosten von ungefähr 1 Millionen US-Dollar bald schon hätten abdecken können.

Der Konflikt

Die Kosten – so vermutet Michael Arrington – hätten von DivX ohnehin problemlos getragen werden können. Vor allem da durch die Kooperation mit der Yahoo-Toolbar ein Großteil der Aufwendungen über Stage6 wieder eingespielt werden konnten. Allerdings soll es spätestens Ende des vergangenen Jahres zu erheblichen Differenzen zwischen DivX und Stage6 bezüglich finanzieller Vorstellungen und Zuständigkeiten gekommen sein.

At a meeting in late November the DivX board was asked to approve the spinoff and venture financing. But at the last minute the board decided to cancel the spinoff and retain control of Stage6. It’s not clear why they did this – perhaps they were surprised at the valuation and wanted to keep control of the assets. Or perhaps the revenue from Stage6 was too material for them to let it go over the long run. From what we hear a massive battle of ego’s ultimately killed the deal. But when the decision was made, the key Stage6 founders resigned.

Die Konsequenz

Mit der Entscheidung von DivX, das Videoportal Stage6 nicht auszugliedern und die Fäden stattdessen lieber weiterhin in den eigenen Händen halten zu wollen, wurden die Verantwortlichen bei Stage6 ziemlich vor den Kopf gestoßen. Diese Entscheidung sollte techcrunch zufolge sehr schnell Auswirkungen haben:

From that point everyone expected DivX to just continue to run the site. But over December and January they may have become concerned again about the costs of streaming the video and running the site without most of the key team there to look after things. Three weeks ago, we hear, DivX re-approached Greenhall and asked if they’d like to do the original deal. Greenhall declined.

At the end of the day DivX threw out the baby, the bathwater, millions of dollars in revenue and tens of millions of users. Their board and executive team, in short, look like fools. Investors seem to agree – the stock hit an all time low today.

Ein Fazit?!

Liest man diese von Michael Arrington bei Techcrunch gezeichneten Vorgänge, dann wird schnell klar, dass Stage6 nicht an den Kosten gescheitert ist, wie es offiziell verlautet wird. Vielmehr scheinen ein fehlendes Konzept und letztlich auch egoistische Eigensinnigkeit auf Seiten von DivX mit Schuld am Ende von Stage6 gewesen sein.

An einen Fake, wie von mir gestern spekuliert ist – unter der Voraussetzung, dass die von Michael Arrington bei Techcrunch genannten Vorgänge stimmen – unter diesen Umständen dann wohl eher nicht zu glauben. Ob DivX jedoch mit der Entscheidung Stage6.com zu schließen glücklich werden wird, wird die Zukunft zeigen!

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